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Pressemitteilung |

Steigende Zahl an Anträgen zur Pflegebegutachtung

Immer mehr Menschen in Bayern stellen einen Antrag auf Pflegeleistungen. Im Jahr 2022 waren es über 458.000 Aufträge zur Pflegebegutachtung, die an den Medizinischen Dienst Bayern gingen. Das ist eine Steigerung von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Schon seit Jahren wächst im Zuge der alternden Gesellschaft die Zahl der Pflegebedürftigen. Insbesondere seit der Pflegereform im Jahr 2017 verzeichnet der Medizinische Dienst Bayern einen kontinuierlichen Anstieg von Anträgen auf Pflegeleistungen. Durch die Einführung des neu gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs werden die individuellen Situationen von pflegebedürftigen Menschen differenzierter erfasst. Zudem führen die zwei zusätzlichen Pflegegrade (jetzt fünf Pflegegrade statt vorher drei Pflegestufen) zu einer im Verlauf wachsenden Antragshäufigkeit, die 458.000 Aufträge im Jahr 2022 zur Konsequenz hatte, sechs Prozent mehr als 2021. Die Anzahl der Höherstufungsanträge durch sich verändernde Lebensumstände hat sich im gleichen Zeitraum um 12 Prozent erhöht und stellt mittlerweile knapp die Hälfte allern Anträge der Versicherten.

„Der aktuelle Zuwachs wird sich weiter verstärken“, prognostiziert Prof. Dr. Claudia Wöhler, Vorstandsvorsitzende des Medizinischen Dienstes Bayern und gibt einen aktuellen Einblick: „So lag zum Beispiel der Januar 2023 mit 44.000 Anträgen für eine Pflegebegutachtung 24 Prozent über dem Wert des Januars 2022.“ 

 

Verteilung der Pflegegrade 
Die Verteilung der festgestellten Pflegegrade bei den 458.000 Aufträgen im Jahr 2022 unterlag keinen monatlichen Schwankungen. Am häufigsten mit circa 30 Prozent wurde der Pflegegrad 2 festgestellt, gefolgt von etwa 23 Prozent für den Pflegegrad 3 und 20 Prozent für den Pflegegrad 1. Der Pflegegrad 4 wurde mit 11 Prozent festgestellt, Pflegegrad 5 mit 4 Prozent. Bei 12 Prozent der Begutachtungen lag keine Pflegebedürftigkeit nach den gesetzlichen Regelungen vor. 

 

Hohe Zufriedenheit der Versicherten  
Die Zufriedenheit der Versicherten mit der Pflegebegutachtung durch den Medizinischen Dienst Bayern ist hoch. Die letzte vorliegende Versichertenbefragung für 2021 ermöglichte es das erste Mal, die Stärken und Schwächen der verschiedenen Begutachtungsformen direkt miteinander zu vergleichen. „Dabei lag die Zufriedenheit mit der telefonischen Begutachtung in fast allen Kategorien auf dem gleichen Niveau mit den Werten für die persönliche Begutachtung – und zum Teil sogar darüber“, vergleicht Prof. Dr. Claudia Wöhler die Ergebnisse für die Begutachtungsformen. „Während 85,4 Prozent der Befragten mit der persönlichen Begutachtung zufrieden waren, konnte dieser hohe Wert mit 87,6 Prozent Zufriedenheit bei der telefonischen Begutachtung noch einmal übertroffen werden,“ so Wöhler. Gemeinsam mit der konstanten Widerspruchsquote von circa 7 Prozent zeigt sich, dass die Kompetenz, die Empathie und das Auftreten der Gutachterinnen und Gutachter, das Ankündigungsmanagement und die gesamte Abwicklung durch den Medizinischen Dienst Bayern unabhängig von der Form der Pflegebegutachtung sind.  

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